#happyselling :-)

IKEA zählt längst zu den innovativsten Händlern am Markt. Der schwedische Möbelgigant hat verstanden, E-Commerce-Trends richtig einzusetzen und damit täglich Kunden zu begeistern. Mit knapp 3.000 Produkten, die du per App mittels Augmented Reality in deinen Wohnbereich stellen kannst, hat das Unternehmen bereits 2017 Millionen von Kunden fasziniert. 

Zeitgleich scheint Zalando „zufällig“ immer ein passendes Outfit für dich zu haben und Alexa bestellt dir auf Zuruf ein neues Ladekabel für dein Smartphone. Klingt nach Zukunft, könnte für viele Betreiber von Onlineshops aber längst Gegenwart sein.

Es wäre keine Überraschung, wenn Kunden von derzeit noch weitverbreiteten Produktkatalogen, die lediglich unpersönliche Produktbilder zeigen, bald schon gelangweilt sind. Onlineshopping kann mittlerweile ein echtes Erlebnis mit Mehrwert sein. Die Technologie dazu ist längst erfunden und mit jedem Tag wird sie leichter zugänglich, sodass auch kleine und mittelständische Onlineshops sie für sich einsetzen können. Welche Trends im E-Commerce 2021 die prägendsten sein werden und wie du dich am besten darauf vorbereitest, erfährst du in diesem Artikel. 

Wir möchten dir nachstehende Trends vorstellen, die bereits erfolgreich von Unternehmen umgesetzt werden. Wirf mit uns einen Blick in die Zukunft und lass dich von folgenden E-Commerce-Trends inspirieren. 

#1 Augmented Reality – verspieltes Shopping-Erlebnis

Es ist einer der vielversprechendsten Trends, der schon erfolgreich von bekannten Unternehmen wie Ikea, Nike oder Saphora umgesetzt wurde. Augmented Reality bietet deinen Kunden die Möglichkeit ohne viel Aufwand in die Welt deiner Produkte oder Dienstleistungen einzutauchen. 

Die App Ikea Places beispielsweise lässt dich Möbelstücke am Smartphone direkt in dein eigenes Wohnzimmer stellen und präsentiert dir damit die Produkte bereits so, als wären sie dein Eigen. Dabei betrachtest du dein Zimmer einfach durch die Kamera und kannst die Produkte aus dem Sortiment quasi „live“ in deinen eigenen vier Wänden platzieren.

Nike lässt währenddessen die Ausrede „Schuhe passen nie, wenn man sie online kauft“ nicht mehr gelten und bietet Käufern in der App die Möglichkeit, ihre Füße zu messen und die perfekte Größe zu finden. 

Die Anwendungsbereiche für Augmented Reality im Handel sind längst nicht ausgeschöpft und mit ein wenig Kreativität und Verständnis dafür, mit welchen Hürden Kunden in deinem Onlineshop konfrontiert sind, kannst du sie mit diesem E-Commerce Trend 2021 virtuell abholen. 

#2 Big Data – Kenne deine Kunden

Wenn es eines gibt, das alle erfolgreichen Unternehmen im B2C Bereich gemein haben, dann ist es, dass sie alle ihre Kunden in- und auswendig kennen. Spätestens Google, Facebook und Amazon haben uns gezeigt, wie wertvoll Daten in großen Mengen sein können. Viele Unternehmen behandeln mangels der Möglichkeit vernünftiger Auswertung ihre Kundendaten eher stiefmütterlich. Gelegentliche Newsletter mit Gutschein-Codes oder Produktneuheiten sind das höchste der Gefühle. 

Welches Ziel wird mit Big Data verfolgt? Im Zuge des Besuchs eines Onlineshops können unzählige Daten erhoben werden, deren Wert auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich wird. In großen Mengen können diese durch entsprechende automatisierte Analyse einerseits vieles aufdecken und andererseits viel spezifischeres Marketing ermöglichen. 

So können Fehler im Bestellprozess und genauso Optimierungspotentiale erkannt werden, die deine Conversionrate nachhaltig steigern. Du könntest in der Folge beispielsweise Newsletter erstellen, die zuvor angesehene Produkte enthalten oder auf Geschlecht, Alter, Kleidergröße, Preissegment, Marken oder auch die Vorlieben für Materialien gefiltert sind. 

Du dachtest bisher, dass du dafür ein eigenes Entwickler-Team benötigst, das rund um die Uhr daran arbeitet? Heute nicht mehr. Leistungsstarke Analyse-Tools von führenden Anbietern für Softwarelösungen sparen dir viel Zeit und Geld bei der Einarbeitung in das Thema. 

Ein Beispiel für einen solchen Anbieter ist Amazon. Das Unternehmen generiert rund ein Viertel seines Umsatzes mit Cloud-Computing-Lösungen unter dem Namen Amazon Web Services. Relativ günstig kann man sich hier der ausgereiften Algorithmen von Amazon für unterschiedlichste Anwendungsbereiche von AR (Augmented Reality) über Datenanalyse bis zu künstlicher Intelligenz bedienen.

#3 Voice Commerce – noch nicht ganz, aber bald

Dafür, dass es vor einigen Jahren noch gar keine Sprachassistenten gab, ist ihr Bekanntheitsgrad heute bereits recht beachtlich. Drei von vier Befragten wissen zumindest, was damit gemeint ist, wie eine von idealo durchgeführte Studie zum Thema Trends im E-Commerce aufzeigt. Sie lässt auch weiter erkennen, dass die Nutzung von Sprachassistenten zwar steigt, wir Deutschen im Bereich Onlineshopping aber noch etwas zögerlich agieren. 

Wir fragen Alexa und Co. gerne nach dem Wetter oder aktuellen Nachrichten. Steuern Geräte im Haushalt, aber halten uns noch zurück, wenn es um Onlinebestellungen geht. Mit der laufenden Weiterentwicklung ist ein Durchbruch im E-Commerce jedoch nur eine Frage der Zeit und die Vorbereitung auf diesen Trend kann dir schon bald einen Wettbewerbsvorteil bringen.

Was kannst du tun, um dich vorzubereiten?

Um für Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Cortana relevant zu sein, benötigt es für eine Website zuerst ein wenig Optimierung in puncto „Voice Search.“ Suchbegriffe werden in gesprochener Form tendenziell länger, weshalb du auf deiner Seite auch eher auf Longtail-Keywords setzen solltest. Longtail-Keywords sind jene, die sich aus mehreren Begriffen zusammensetzen wie beispielsweise „weiße Laufschuhe bestellen“.

Auch ein FAQ-Bereich wird noch wichtiger, da sich die „W-Fragen“ sehr oft mit den Suchanfragen über Sprachassistenten decken. Kunden suchen zukünftig weniger nach dem Begriff „Grill für Steaks“, sondern werden die Sprachsuche befragen: „Welcher Grill eignet sich am besten für Steaks?“ Hier zeigt sich, dass Fragen als auch Longtail-Keywords stark an Relevanz gewinnen werden.

Damit kann deine Website für die Sprachassistenten relevanter werden. Die Optimierung für Mobile Endgeräte sowie schnelle Ladezeiten helfen hier zusätzlich, sind aber für einen professionellen Webauftritt ohnehin ein Muss.

#4 Social Media im Handel

Den ersten Nutzen den Händler sich auf Social-Media-Plattformen erschlossen, lag im Marketing. Sehr einfach können Händler hier eine Beziehung zu ihren Kunden pflegen und die eigene Marke sowie Community Schritt für Schritt aufbauen. 

Im nächsten Schritt folgte Influencer Marketing, als äußerst effektive Maßnahme, um potenzielle Kunden auf einer höchst emotionalen Ebene anzusprechen und stark von einem Empfehlungscharakter zu profitieren. Zum Beispiel kannst du mittlerweile einen Shop auf Facebook einrichten, der direkt von einem Posting erreicht werden kann. Mit wenigen Klicks gelangen Kunden damit vom Flanieren auf Social Media Kanälen direkt in einen Kaufprozess.

Produkte können hier eingepflegt, direkt bestellt und sogar bezahlt werden. Optional lässt sich der Check-out auch über deinen eigenen Shop leiten, sodass du deine Bestellungen aus allen Kanälen zentral verwalten kannst. Die Entwicklung der letzten Jahre hat jedenfalls dazu geführt, dass ein erfolgreicher Multichannel-Vertrieb auch Social-Media-Kanäle berücksichtigen sollte. Ein ähnliches Shopkonzept gibt es übrigens auch für Instagram.

#5 Nachhaltigkeit im E-Commerce

Die Frage inwiefern E-Commerce die Umwelt beeinflusst ist zwar keine neue, doch findet sie immer mehr Gehör und das zu Recht. Klimawandel, CO2-Neutralität und Zero Waste sind längst keine Themen, die einzelne Branchen betreffen, sondern uns alle. Sich dazu im eigenen Unternehmen Gedanken zu machen, zahlt sich aus, denn Kunden legen immer mehr Wert auf nachhaltigen Konsum. Umsetzen lässt sich das auf unterschiedlichste Art und Weise. 

Zalando beispielsweise lässt dich gegen einen geringen zusätzlichen Betrag an der Kasse den CO2-Ausstoß deiner Bestellung kompensieren. Bei Apple wiederum findest du eine Beschreibung, welche CO2-Bilanz jedes einzelne Produkt von iPhone bis MacBook aufweisen. 

Recyclebare Verpackungen und der Verzicht auf Plastik stehen ebenso auf der Wunschliste umweltbewusster Kunden, wie der Versand über Paketdienstleister mit einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Wenn du das alles bereits lebst, dann vergiss nicht, all deine guten Taten auch zu kommunizieren. 

Tipp: Lies auch unseren Beitrag: „Nachhaltigkeit im E-Commerce – So geht ökologische Entwicklung im Online Business.“

Kenne schon 2020 die E-Commerce-Trends von 2021

Natürlich unterliegt der Onlinehandel einer laufenden Veränderung. Während die Technologie voranschreitet und das Marketing die dadurch entstehenden Potenziale erforscht stehst du vor einer großen Frage: Welche E-Commerce-Trends sind wichtig für dein Unternehmen? Für kleinere Unternehmen kann es oft zu teuer sein, alle gängigen Trends aufzugreifen und damit zu experimentieren. 

Orientiere dich am besten an bewährten Marktteilnehmern deiner oder verwandter Branchen und beobachte die Veränderung der Kundenbedürfnisse. Bringe neue Trends in Einklang mit deiner Marke und deinen bestehenden Prozessen und schreite dann mutig voran um Kunden zu zeigen, dass du laufend bemüht bist, ihnen ein zeitgemäßes Kauferlebnis zu ermöglichen.

Titelbild von Stephan Henning. Weitere Bilder von UNIBOA und Jonas Leupe.